11.10.2020
Jeremia 17, 7-8
Wald tut gut. Manchmal brauche ich das. Mich zwischen Bäumen zu bewegen. Die Waldluft einzuatmen.
Ich liebe ja den Geruch des Waldes im Sommer. Wenn die Wärme alles durchdringt und die Kiefer- und Tannennadeln ihre ätherischen Öle verströmen.
Aber auch der Herbstwald hat seine Reize!
Der feuchte Boden riecht ganz besonders gut.
Die bunten Herbstfarben der Bäume und auch der Wege mit den herunter gefallenen Blättern ergeben eine ganz spezielle Stimmung, voller Ruhe und Sehnsucht.
Und wenn dann noch manchmal die Sonne durchkommt, dann ist eigentlich alles perfekt.
Ich denke, viele Menschen haben eine ganz besondere Beziehung zu Bäumen. Sie beeindrucken uns.
So fest verwurzelt wie sie sind, so voller Leben und auch Charakter. Vor allem alte Bäume könnten uns sicher viel erzählen.
Bäume und Menschen haben so manches gemeinsam. Wenn sie jung sind, sind sie zart und biegsam und auch verletzlich. Sie blühen auf und entwickeln sich weiter, werden älter und knorriger. So wie wir auch.
Und sie kommunizieren sogar miteinander. Genau wie wir Menschen.
Auch wir Menschen brauchen Wurzeln. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der sich ständig vieles verändert und uns vieles verwirrt und beängstigt, wird es immer wichtiger, sich darauf zu besinnen, wo wir tatsächlich unsere Wurzeln haben. Was uns Halt gibt, worauf wir uns verlassen können.
Der Prophet Jeremia sagt:
Gesegnet ist jede Frau und jeder Mann, die auf Gott vertrauen und deren Rückhalt Gott ist. Sie sind wie Bäume, am Wasser gepflanzt, zum Wasserlauf strecken sie ihre Wurzeln hin. Dass Hitze kommt, fürchten sie nicht, sie behalten ihr Laub. Auch in einem Dürrejahr sind sie ohne Sorge, sie hören nicht auf, Frucht zu tragen.
Jeremia macht uns also Mut, dass das Leben gelingt, wenn wir uns auf Gott verlassen.
Dann sind wir nämlich wie ein Baum, der fest verwurzelt ist. Dann kann uns auch kein Sturm so leicht umwerfen. Solche Herbststürme, wie wir sie im Moment auch wieder bei uns haben.
Stürme im übertragenen Sinne erleben wir ja im Leben auch genug. Misserfolge, Enttäuschungen, Krankheit und Trauer bringen uns schon manchmal ins Wanken.
Gut zu wissen, dass wir darauf vertrauen dürfen, dass Gott da ist und uns begleitet, was immer auch geschehen mag. Dass wir immer darauf vertrauen können, dass Gottes liebevolle Nähe uns umgibt und wir bei Gott aufgehoben sind.
Manchmal habe ich sogar gerade hier im Wald das Gefühl, Gott ganz nah zu sein. Und das tut eben gut!
Das gibt neue Kraft!