Ich singe dir mit Herz und Mund
Ich singe dir mit Herz und Mund
Kennen Sie das auch? Manchmal singt es so richtig aus mir heraus. Ohne dass ich mir das vornehme oder an ein bestimmtes Lied denke, singt es plötzlich in mir dieses Lied. Ich fange an zu summen oder Textstücke vor mich hin zu trällern.
Das können Popsongs sein oder auch Schlager, Volkslieder oder auch Lieder aus unserem Gesangbuch. Und es ist manchmal erstaunlich, welche Lieder da hochkommen, an die schon lange nicht mehr gedacht hatte. Das Unterbewusstsein ist ja wohl ständig am Arbeiten. Manchmal wird die Melodie durch irgendein Stichwort ausgelöst, manchmal kommt sie einfach von selber. Manchmal lasse ich mich überraschen wohin die Melodien mich führen. Das hat mich schon oft auf ganz neue Gedanken gebracht.
„Du meine Seele singe“, so sagt es ein bekanntes Gesangbuchlied. Die Seele singt aus mir heraus, sozusagen. Ganz von selber.
Zugegebenermaßen nicht immer nur Loblieder. Es sind oft auch melancholische Lieder. Die finden sich ja in der Popmusik zur Genüge, mit der entsprechenden traurigen Melodie. Aber auch unser Gesangbuch hat einiges zu bieten, eigentlich die ganze Bandbreite. Von „Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust“ bis hin zu „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“!
Ich merke im Moment immer wieder, wie sehr mir das Singen fehlt. Das gemeinsame Singen im Gottesdienst oder auch im Frauenkreis.
Aber so allein zuhause können wir doch alle singen. Das Praktische ist ja, dass wir dieses Instrument immer bei uns haben. Unsere Stimme. Die haben wir sozusagen als Grundausstattung mitbekommen bei unserer Geburt. Als Geschenk Gottes in die Wiege gelegt. Manche sagen ja, sie könnten nicht singen. Es mag ja sein, dass wir nicht alle superschön singen können, vielleicht auch nicht immer den richtigen Ton treffen. Aber das macht doch gar nichts. Ob wir singen können wie die Nachtigallen oder eher vor uns hin brummeln. Singen tut gut! Außerdem glaube ich fest daran, dass sich auch Gott freut, wenn wir singen, unabhängig davon wie perfekt es ist. Singen kann so viel ausdrücken. Und wenn uns gerade die Worte fehlen für ein Gebet, dann können wir jederzeit auf den reichen Schatz geistlicher Lieder zurück greifen. Da gibt es ja auch so viele schöne neue, die uns mit Menschen in anderen Ländern verbinden. Ein Lied, das ursprünglich aus Brasilien stammt, ist bei uns hauptsächlich durch den Weltgebetstag bekannt geworden.
Gesang
Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Töne, den Klang hast du mir gegeben
von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde,
du Quelle des Lebens, dir sing ich mein Lied.
Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben
von deiner Geschichte, in die du uns mitnimmst,
du Hüter des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Höhen, die Tiefen hast du mir gegeben.
Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung,
du Freundin des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Lassen Sie uns alle einstimmen:
Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben.
Die Töne, den Klang, hast du mir gegeben,
von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen,
du Zukunft des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
Musikalische Begleitung und Gesang:
Angela Müller, Chorleieterin „Chor Unterwegs“