Uns allen blüht – das Leben!
So vieles blüht jetzt. Es ist eine wahre Freude. All die Blumen, Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Vergissmeinnicht und wie sie alle heißen. Das Leben siegt. Zeigt sich von seinen besten Seiten. Das Leben blüht. Uns allen blüht – das Leben! Eine alte Überschrift, aus 1979, vom Nürnberger Kirchentag. Mit einem Fest für die Lebenden, ein Abend, der mich – ich war 21 Jahre alt – tief beeindruckte.
Uns allen blüht – das Leben! Hoffnungsvoll singe ich: „Fürchte Dich nicht, Du gehst nicht verloren. Bleib bei den Traurigen, teile ihr Unglück. So groß die Liebe, so groß der Schmerz.“ „Uns allen blüht der Tod – ein Fest für die Lebenden“, steht auf der Platte, die ich im Laufe der Jahre immer wieder anhörte. Und laut mitsang. „Hört zu, die ihr lebt in dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander, uns allen blüht – der Tod!“
Uns allen blüht – der Tod! Die ersten Lieder erzählen vom Sterben und vom Tod. Von jungen und von alten Menschen. Von Krankheiten, Unfällen und Kriegen. Von der Macht des Todes mitten im Leben. All die Abschiede und Ängste, die unsinnigen Kämpfe und zerbrochenen Lieben. Uns allen blüht – der Tod! Scheinbar kein Entkommen. Selbst dann nicht, wenn ich ihn mit aller Macht aus dem Leben verbannen will. Uns allen blüht – das Leben! Unsere Lebenserwartung ist unvorstellbar gestiegen, der Tod aus unserm Alltag verschwunden. An seine Stelle trat die Angst vorm Sterben, vor Schmerzen und Leiden, vor Verletzlichkeit und Dahinsiechen. Nicht der böse, schnelle Tod macht uns zu schaffen. Eher die langsam ins Leben einsickernde Krankheit, das Vergessen im Alter. Was ich nicht in der Hand habe, wo ich keine Kontrolle mehr habe, da kriege ich Angst. „Hört zu, die ihr lebt in dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander, uns allen blühn – die Folgen!“
„Ihr kommt mir in den Sinn, Ihr Diakonissen, ihr Nonnen, Sozialarbeiter, Ihr tröstenden Hände für viele Schmerzen. Ihr kommt mir in den Sinn, Ihr letzten Menschen, die ihr einfach und ehrlich Jesus nachzuleben versucht – fremd und verloren“, singt es von meiner alten Platte. In den 42 Jahren seither ist die Zahl der Diakonissen und Ordensschwestern in den Krankenhäusern rapide geschrumpft. Im gleichen Maße wie der Wachstumswahn wuchs – nicht nur der Finanzwirtschaft, auch der Gesundheitsbranche. Uns allen blühn – die Folgen!
„Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir. Bleibe still neben mir in dem Raum, jag den Spuk, der mich schreckt, aus dem Raum. Zünd ein Licht an, das Ängste verscheucht, mach die trockenen Lippen mir feucht. Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir“, singt es auf meiner alten Platte vom Sterben. Und im selben Atemzug vom Leben: von Fürsorge und Pflege und Nähe. Und von der Gegenwart der Engel. Uns allen blüht – Heilung!
„Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir. Wisch mir Tränen und Schweiß vom Gesicht, der Geruch des Verfalls stört Dich nicht. Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir.“ Wenn ich unter Belastungen zusammenbreche, brauche ich einen, der mit trägt. Wenn ich Blut und Wasser schwitze, brauche ich eine, die mir den Schweiß abwischt. Das Leben fördern und nicht verhärten. Und durchlässig bleiben für den Schmerz des Lebens, menschlich bleiben, der andern, dem andern zum Engel werden. „Hört zu, die ihr krankt an dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander , uns allen blüht – Heilung!“
„Wo kommt das Leben her, wo wird es bleiben? Atem sprudelnden Geistes, du verwandelst uns. Aus dem Stein wird ein Herz. Auf deinen Spuren, Jesus, weg von den Toten. Da kommt das Leben her, da wird es bleiben.“ Von Ostern her leben. Und blühen. Und darauf vertrauen: „Hört zu, die ihr sterbt an dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander, uns allen blüht – das Leben!“
So vieles blüht jetzt. Es ist eine wahre Freude. All die Blumen, Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Vergissmeinnicht und wie sie alle heißen. Das Leben siegt. Zeigt sich von seinen besten Seiten. Das Leben blüht. Uns allen blüht – das Leben! Eine alte Überschrift, aus 1979, vom Nürnberger Kirchentag. Mit einem Fest für die Lebenden, ein Abend, der mich – ich war 21 Jahre alt – tief beeindruckte.
Uns allen blüht – das Leben! Hoffnungsvoll singe ich: „Fürchte Dich nicht, Du gehst nicht verloren. Bleib bei den Traurigen, teile ihr Unglück. So groß die Liebe, so groß der Schmerz.“ „Uns allen blüht der Tod – ein Fest für die Lebenden“, steht auf der Platte, die ich im Laufe der Jahre immer wieder anhörte. Und laut mitsang. „Hört zu, die ihr lebt in dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander, uns allen blüht – der Tod!“
Uns allen blüht – der Tod! Die ersten Lieder erzählen vom Sterben und vom Tod. Von jungen und von alten Menschen. Von Krankheiten, Unfällen und Kriegen. Von der Macht des Todes mitten im Leben. All die Abschiede und Ängste, die unsinnigen Kämpfe und zerbrochenen Lieben. Uns allen blüht – der Tod! Scheinbar kein Entkommen. Selbst dann nicht, wenn ich ihn mit aller Macht aus dem Leben verbannen will. Uns allen blüht – das Leben! Unsere Lebenserwartung ist unvorstellbar gestiegen, der Tod aus unserm Alltag verschwunden. An seine Stelle trat die Angst vorm Sterben, vor Schmerzen und Leiden, vor Verletzlichkeit und Dahinsiechen. Nicht der böse, schnelle Tod macht uns zu schaffen. Eher die langsam ins Leben einsickernde Krankheit, das Vergessen im Alter. Was ich nicht in der Hand habe, wo ich keine Kontrolle mehr habe, da kriege ich Angst. „Hört zu, die ihr lebt in dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander, uns allen blühn – die Folgen!“
„Ihr kommt mir in den Sinn, Ihr Diakonissen, ihr Nonnen, Sozialarbeiter, Ihr tröstenden Hände für viele Schmerzen. Ihr kommt mir in den Sinn, Ihr letzten Menschen, die ihr einfach und ehrlich Jesus nachzuleben versucht – fremd und verloren“, singt es von meiner alten Platte. In den 42 Jahren seither ist die Zahl der Diakonissen und Ordensschwestern in den Krankenhäusern rapide geschrumpft. Im gleichen Maße wie der Wachstumswahn wuchs – nicht nur der Finanzwirtschaft, auch der Gesundheitsbranche. Uns allen blühn – die Folgen!
„Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir. Bleibe still neben mir in dem Raum, jag den Spuk, der mich schreckt, aus dem Raum. Zünd ein Licht an, das Ängste verscheucht, mach die trockenen Lippen mir feucht. Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir“, singt es auf meiner alten Platte vom Sterben. Und im selben Atemzug vom Leben: von Fürsorge und Pflege und Nähe. Und von der Gegenwart der Engel. Uns allen blüht – Heilung!
„Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir. Wisch mir Tränen und Schweiß vom Gesicht, der Geruch des Verfalls stört Dich nicht. Wenn es so weit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in Dir.“ Wenn ich unter Belastungen zusammenbreche, brauche ich einen, der mit trägt. Wenn ich Blut und Wasser schwitze, brauche ich eine, die mir den Schweiß abwischt. Das Leben fördern und nicht verhärten. Und durchlässig bleiben für den Schmerz des Lebens, menschlich bleiben, der andern, dem andern zum Engel werden. „Hört zu, die ihr krankt an dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander , uns allen blüht – Heilung!“
„Wo kommt das Leben her, wo wird es bleiben? Atem sprudelnden Geistes, du verwandelst uns. Aus dem Stein wird ein Herz. Auf deinen Spuren, Jesus, weg von den Toten. Da kommt das Leben her, da wird es bleiben.“ Von Ostern her leben. Und blühen. Und darauf vertrauen: „Hört zu, die ihr sterbt an dieser Zeit, einfache Leute und Herrschaften, alt und jung miteinander, uns allen blüht – das Leben!“
Hiltrud Warntjen
Pfarrerin in Vechta hiltrud.warntjen@kh-vec.de